Aktuelles

Liebe Gemeinde,

ganz ehrlich: wir stecken in schwierigen Zeiten. Sorgen an allen Ecken und Enden bei so vielen Menschen. Die Folgen der Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine, Sorgen um die Energiesicherheit im Winter, rasant steigende Preise – das raubt manchem von uns den Schlaf. Darüber hinaus beschäftigt uns in der Gemeinde noch immer die Wiederherstellung des Gemeindezentrums in Inden/Altdorf. Daneben gibt es so viel zu tun, gemeindliche, regionale und landeskirchliche Prozesse die bedacht und bearbeitet werden müssen. Manchmal möchte man den Kopf in den Sand stecken – und fragt sich: wo ist denn nun unser Gott? Und dann lese ich in der Bibel:

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.  (Offenbarung des Johannes)

Das ist der Monatsspruch für den Monat Oktober. Ja, ich glaube, wir brauchen eine neue Bewegung hin zu Gott, einen neuen Blickwinkel. Wir spüren immer häufiger, dass wir auch bei der besten Planung nicht dafür garantieren können, dass es uns gut ergehen wird. Wir wollten doch alles selbst schaffen, und haben vielleicht übersehen, die großen Taten auch von Gott zu erwarten. Immer wieder bewegt er Menschen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Immer wieder zeigt er uns gerecht und zuverlässige Wege auf. Wege, die anders sind als das, was wir erleben. Wo wir erleben, dass hinterfragt wird, was gestern noch unumstößlich erschien. Wenn ein Krieg alle Paradigmen unserer Gesellschaft über den Haufen wirft. Wenn Getreide zur Erpressung genutzt wird ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn der Raubbau an der Natur weiter geht, als wüssten wir es nicht besser. Wenn wir auf all das keine Antworten finden. Dann gilt doch eins unerschütterlich:

In allem haben wir Gott an unserer Seite. Seine Wege sind gerecht uns zuverlässig. Wir können uns auf Gott verlassen, aber dazu braucht es etwas Ruhe und Besinnung. Um sein Wort hzu hören. Sein Wort für mein Leben und das Leben der Welt. Darum:

Seid still! Seht Gott kommen.

Ich bin. Spricht er: dir näher als je du geglaubt.

Ob es uns dann sofort gelingt, wieder ins Jubeln und ins aktive Handeln zu kommen, das glaube ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Gott das erwartet. Aber dieser Gedanke, der Blick auf Gott und sein Versprechen von Gerechtigkeit, die dreht meine Perspektive. Weg vom Blick auf das Unvollkommene und Zerstörte hin auf Gott, der größer ist, als alles, was wir begreifen können. Und ja, wir haben Gott an unserer Seite. In allem, trotz allem. Er hilft dir, wenn Sorgen und Not sich wieder rüsten, dir das Leben abzudrücken.

Unsere Antwort auf dieses Geschenk Gottes kann – dann irgendwann nach einiger Zeit dann eben auch das Lob sein. Der Dank an Gott, dass er uns mit Frieden im Herzen erfüllt, dass er unsere Herzen öffnet für das Geschenk der Güte und Liebe. Und dann schenke ich ihm noch einmal mein Leben. Denn den Weg durch die Wüste führt er mich…, den Weg durch meine Lebenswüsten.

In unserem Gemeindebrief für den Herbst 2022 finden Sie ein Fülle von Aktivitäten und Informationen. Wir laden Sie ein, auch vor Gott zur Ruhe zu kommen, zum Beispiel bei unserem Kerzengottesdienst im November. Wir laden Sie ein, sich an der Gestaltung unserer Welt zu beteiligen, zum Beispiel bei unseren Gottesdiensten am Schöpfungstag und am Buß- und Bettag. Wir laden Sie ein, zu feiern, zum Beispiel am 1. Advent. Wir laden Sie ein, sich bei uns einzubringen, zum Beispiel bei der Gemeindeversammlung am 31. Oktober.

Und immer wieder wollen wir uns darauf besinnen, dass wir unser Leben aus Gottes Hand empfangen:

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.           
 

Bleiben Sie gesund und behütet,

Ihr Pfr. Daniel Müller Thór

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