Verabschiedung von Dr. Barbara Kershner Daniel

Verabschiedung von Dr. Barbara Kershner Daniel

Verabschiedung von Dr. Barbara Kershner Daniel

# Berichte

Verabschiedung von Dr. Barbara Kershner Daniel

Am vergangenen Wochenende ist die Pferrerin unserer Partnergemeinde in den USA in den Ruhestand verabschiedet worden. Vor 40 Jahren begann Pfarrerin Dr. Barbara Kershner Daniel ihren Dienst in der Kirche - nach 17 Jahren bei der ERUCC in Frederick geht sie nun in den Ruhestand. Bewegend waren die Verabschiedungsfeier am Samstag Abend, an der ich online teilnehmen konnte und der Abschiedsgottesdienst, den ich und manch andere aus unserer Gemeinde im Internet verfolgt haben.

Der Vorsitzende des Presbyteriums der ERUCC hatte mich im Vorfeld gebeten, einige Worte der Danksagung zu schreiben, darzustellen, was unsere Begegnungen mit Barbara Kershner Daniel ausgetragen haben. Gerne teile ich an dieser Stelle meine Gedanken dazu:

"Wer hätte gedacht, dass ein privates Abendessen in einer spanischen Tapas-Bar in Köln im Jahr 2012 solche lang anhaltenden Auswirkungen nach sich ziehen würde. 15 Jahre nach einem zehntägigen Besuch in ihrer damaligen Gemeinde in Fleetwood, Pennsylvania traf ich Barbara Kersher Daniel endlich wieder. Und schon früh an jenem Abend beschlossen wir, einmal ein gemeinsames Projekt durchzuführen: einen JUgendaustausch, bei dem auch Partner der ERUCC aus Klein-Schwechten in der Altmark beteiligt werden sollten - ein - tri-laterales Projekt sollte es werden. Dieser Jugendaustausch wurde zum Fundament einer bedeutungsvollen Partnerschaft zwischen unseren Gemeinden und für persönliche Freundschaften zwischen denen, die an unseren Begegnungsprogrammen für Jugendliche und Erwachsene teilgenommen haben. Dass wir Jugendliche und Erwachsene an unseren Projekten beteiligen ist meines Wissens eine recht einzigartige Form der Partnerschaft. Die meisten Gemeinden unterhalten entweder eine Jugendpartnerschaft zwischen EKiR und UCC Gemeinden, oder es gibt Begegnungen "wichtiger Erwachsener" aus den beteiligten Gemeinden. Aber wir unterhalten eine generationenübergreifende Partnerschaft, die offen ist für all die Menschen, die voneinander lernen möchten, offen für alle, die erfahren möchten, wie Kirche in unterschiedlichen Kontexten existiert.

Berbara Kershner Daniel hat einen fundamentalen Beitrag zum Kirchenverständnis unserer eigenen Kirchengemeinde geleistet:

Zum einen gibt es ein tiefes Gefühl von Solidarität zwischen zwei Gemeinden, die 1000ende Kilomenter voneinander entfernt sind. Wir haben unsere Solidarität gezeigt, als der Kirchsaal der ERUCC gebrannt hatte und sehr bedeutsame gemeinsame Gebete auf Zoom nach dem Sturm des Kapitols gemeinsam gefeiert. Wir haben uns whrend Covid online getroffen. Die ERUCC hat überwältigende Solidarität nach dem Hochwasser in unserer Gemeinde gezeigt. Es gab zahlreiche persönliche Nachrichten voller Sorge und substantielle finanzielle Unterstützung. Diese Solidarität hat die Herzen unserer Gemeindeglieder erreicht - und wir unterhalten uns oft darüber wie wunderbar es ist, Freundinnen und Freunde zu haben die zwar weit entfernt leben, aber unseren Herzen nahe sind. Durch die Partnerschaft unserer Gemeinden leben wir Gottes weltweite Kirche. Das ist ein wundervolles Geschenk, was wir durch den Dienst und das Wirken von Barbara erhalten haben. Vielen Dank dafür!

Barbara Kershner Daniel hat uns das "Komma" der UCC gebracht: ein tiefes Verständnis von Gottes außerordentlichem Willkommen an jeden Menschen, nicht obwohl wir so sind wie wir sind, sondern weil wir von Gott so geliebt sind wie wir sind. In unserer täglichen Arbeit als deutsche Kirchengemeinde versuchen wir dies bei unserem Reden und Handeln umzusetzen, versuchen nicht dort einen Punkt zu setzen, wo Gott ein Komma gesetzt hat. "Gott spricht auch weiterhin" auf einer Regebogenflagge hängt nicht nur seit einigen Wochen an unserer Kirchenwand in Inden, es ist eine Art Glauben zu leben, den Barbara Kershner Daniel uns vermittelt hat und die zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Identität als evangelische Gemeinde in Inden und Langerwehe geworden ist. Und es trägt Früchte, das merken wir. Danke Barbara und Danke ERUCC!

Es gäbe so viele persönliche Geschichten unserer Gemeindeglieder darüber, was die Partnerschaft unserer Gemeinden für ihr Glauben und ihr Leben bedeutet. Gerne teile ich einige meiner Geschichten. Im Vergleich zu Barbara's Erfahrungsschatz bin ich immer noch ein junger Pfarrer. Ich habe Barbara immer auch als ein pastorale Montorin gesehen. Ich habe sehr viel von ihr darüber gelernt, wie man eine Gemeinde leitet, wie man Gemeindegremien leitet, mit welcher Haltung ich Gemeindegliedern begegne, auch Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Besondern beeindruckt mich aber ihre Haltung gegenüber jungen Menschen. Sie hat mir in schwierigen Zeiten meines Dienstes zur Seite gestanden und wir haben so viel Freude und Lachen (und das ein oder andere alkoholische Getränk) während eines Jahrzehnts der Partnerschaft miteinander geteilt. Wir haben Predigtideen gemeinsam entwickelt und ich habe viel von ihrem fundierten theologischen Wissen profitiert, von ihrer Hingabe, die Liebe Gottes zu predigen und von ihrer Art, das Wort Gottes mit den Herzen der Gemeindeglieder ins Gespräch zu bringen. Barbara, vielen Dank, dass Du so eine wunderbare (Pastoren-)Freundin bist!"
(Daniel Müller Thór)


Auch das Presbyterium unserer Gemeinde hat Barbara Kershner Daniel die besten Wünsche für ihren Ruhestand ausgerichtet und ihr ein kleines Präsent unserer Gemeinde zukommen lassen.

 

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