03/11/2025 0 Kommentare
Jugendreise nach Maryland, USA
Jugendreise nach Maryland, USA
# WILD

Jugendreise nach Maryland, USA
Nachdem wir in den vergangenen Jahren mehrfach mit altersgemischten Gruppen unsere Partnergemeinde in den USA besucht haben, konnten wir in diesem Jahr mit 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Maryland reisen. Teilnehmen durften junge Menschen, die als Teamerinnen und Teamer in unseren Gemeinden aktiv sind. Dabei haben wir auch auf eine gerechte Aufteilung Weisweiler-Dürwiß und Inden-Langerwehe geachtet. Die Partnerschaft ist in Inden-Langerwehe entstanden, im Zuge der Gemeindekooperation teilen wir diese Freundschaft nun aber zwischen allen drei Gemeinden – darum haben wir ein Banner überreicht mit den Gemeindelogos unserer beiden Gemeinden – und dem Aufdruck: ERUCC – WILD. Aber genug der Vorrede, was wir alles erlebt haben, erzählen uns nun Nelly, Magdalena, Patrick und Justus:
In der schönen Stadt Frederick steht die Kirche der Evangelical Reformed United Church of Christ, ERUCC, einer Gemeinde, mit der wir seit über 10 Jahren eine enge Freundschaft pflegen. Für uns war es schon lange an der Zeit, einen Jugendaustausch zu unseren Freunden zu organisieren. Nun war es endlich soweit, so dass wir vom 11.10. bis zum 20.10. in die USA reisen durften. Nach einem langen und erschöpfenden Flug kamen wir am Samstagabend müde in Washington an und wurden zum ersten Mal von unseren Gastfamilien in Frederick in Empfang genommen. Bei ihnen sollten wir die nächsten Tage bleiben.
Am Sonntagmorgen nahmen wir das erste Mal am Gottesdienst teil. In der beeindruckenden Kirche der ERUCC stellten wir uns der versammelten Gemeinde vor. Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Sofort war klar, dass wir hier unter Freunden sind. Pfarrer Dr. Morgan predigte sehr klar über die politischen Probleme in den USA. Nach dem gemeinsamen Mittagessen trafen wir uns mit Vertreter*innen des AARCH-Centers, die uns durch das Viertel führten, in dem früher die afroamerikanische Bevölkerung Fredericks lebte. Nach diesem historischen Rundgang durch die Stadt trafen wir uns wieder in der Kirche, um Kürbisse für Halloween zu schnitzen, was in Amerika den ganzen Monat ausgiebig gefeiert wird.
Am Montagmorgen sind wir früh von der ERUCC aufgebrochen um 5 Stunden zum Franklinton-Center in North Carolina zu fahren. Dort angekommen haben wir eine kleine Einführung in die Geschichte dieses Ortes bekommen. Das Franklinton-Center war früher ein Sklavenlager, welches später zu einer Schule für Afroamerikaner*innen umfunktioniert wurde. Heutzutage ist es ein Zentrum für gemeinnützige Arbeit, dem wir beim Bau einer Bühne helfen durften. Im Anschluss haben wir noch eine Führung über das Gelände bekommen. Den Abend konnten wir dann an einem Lagerfeuer ausklingen lassen. Es war sehr beeindruckend, mit wie viel Herzblut das Franklinton-Center aufrechterhalten wird, obwohl dies hauptsächlich nur zwei Personen machen.
Am Mittwochmorgen ging es für uns schon früh nach Washington. Dort haben wir uns auf eine Tour zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten begeben: Das White House, das Lincoln Memorial, das Vietnam War Memorial und das Supreme Court Building. Wir sind zum Capitol Hill gelaufen und wurden dort im Büro der United Church of Christ empfangen. Nach einem Mittagessen haben wir ein Quiz über das US-Parlament gespielt und die UCC hat uns von ihrer Arbeit erzählt. Nach der interessanten Präsentation ging es für uns wieder zurück nach Frederick.
Nachdem wir am Donnerstag bei den Gastfamilien ein wenig Zeit zum Ausschlafen hatten, ging es über die Straßen, um welche es in dem bekannten Lied ,,Take Me Home, Country Roads” geht: Auf nach West Virginia, zu einem kleinen Ort namens Harpers Ferry. Unser Guide Arthur erzählte uns von der bewegten Geschichte des Ortes. Hier versuchte John Brown einst Waffen für die Befreiung von Sklaven zu erbeuten. Nach der Führung schickte Arthur uns auf eine kleine Rallye durch den Ort. Bei schönem Wetter waren die Natur und das alte Städtchen sehr eindrucksvoll.
Am Freitag haben wir uns morgens im Gemeindehaus der ERUCC getroffen, wo eine Panel Discussion stattfinden sollte. Vier Sprecher*innen haben uns von ihrer Arbeit und von der aktuellen politischen Lage in den USA erzählt. Durch ihre Erzählungen wurde uns bewusst, mit wie viel Angst der Alltag einiger Menschen dort mittlerweile gefüllt ist. Anschließend haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen und sind zum Kletterwald aufgebrochen. Sogar im Kletterwald wurde Halloween gefeiert! Einige waren kostümiert und nach einem beendeten Parkour wurde man mit Süßigkeiten belohnt. Ich bin an dem Abend dann noch mit meinem Gastbruder zum Footballspiel seiner Highschool gegangen. Wir waren von dem vielen Engagement und Herzblut beeindruckt.
Das letzte Wochenende unseres Austausches gestaltete sich sehr ereignisreich. Am Samstag haben wir den Tag jeweils mit den Gastfamilien verbracht. Ihren Alltag und ihre Kultur selbst miterleben zu können war sehr spannend. Eine Familie besuchte mit ihrem Gastschüler*innen das College der bereits ausgezogenen Tochter, eine andere Familie erlebte ein herbstliches Oktoberfest. Andere erlangten Einblicke in eine amerikanische Feuerwehrwache oder besuchten eine Anti-Trump-Demo, welche in Frederick selbst stattfand.
Am Sonntag feierten wir noch einen letzten gemeinsamen Gottesdienst und tauschten uns danach über die vergangene Woche miteinander aus. Dabei fiel uns auf, wie unterschiedlich, aber dennoch gleich wir alle sind. Jeder Mensch ist gleich viel wert, egal welche Hautfarbe oder Sexualität dieser hat. Es ist schade, dass Menschen aufgrund von Trumps Politik in den Vereinigten Staaten so viel Angst erleben müssen. Nach einem abschließenden gemeinsamen Essen mit schönen Gesprächen ging es dann zum Flughafen und ab nach Hause. Wir waren traurig, dass die schöne Zeit schon vorbei war. Da unser Flug plötzlich abgesagt wurde, mussten wir noch umbuchen. Trotzdem sind wir alle sicher zu Hause angekommen und schauen jetzt mit einem Lächeln zurück auf unsere gemeinsame Zeit in den USA.
Nelly Mußler, Magdalena Wunsch, Patrick Jansen, Justus van Laak
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